treppenturm

Die Treppe

Sie steht da,
wie ein Block,
ein stiller Turm aus Beton –
kein Aufstieg,
kein Abstieg –
nur Richtung.

Rechteckig, roh,
eingepasst in das Raster der Stadt,
doch losgelöst von allem,
was sich bewegt.

Sie verbindet nicht,
sie trennt nicht –
sie liegt dazwischen Strasse und Brücke,
zwischen oben und unten.

Wohin sie führt,
entscheidet nicht sie,
sondern du:
ein Schritt,
ein Blick –
und die Richtung gehört dir.

Das Licht –
nicht grell,
nicht warm,
sondern ein Hauch auf den Kanten,
ein Rhythmus aus Schatten
und Linien.
Jede Stufe:
eine Frage nach Entscheidung.
Hinauf?
Hinab?

Kein Geländer,
das dich hält –
nur Wände,
die dich führen.
Du bist allein
mit dem Beton,
mit der Stille,
mit dem leichten Echo deiner Schritte,
das sich verliert
wie ein Gedanke im Nebel.

Diese Treppe kennt keine Eile.
Sie misst nicht Zeit,
sondern Zwischenräume.

Und wenn du sie gehst –
nach oben,
nach unten –
trittst du ein
in einen Ort,
der nichts verlangt,
nur deine Bewegung.